Nach der grandiosen Chantilly Veranstaltung und den nachfolgenden Tagen, mit eindrucksvollem Rahmenprogramm trafen sich alle Teilnehmer noch einmal zu Mittag im Café Umwalzer, der Völklinger Stahlwerke. Nach einer herzlichen Verabschiedung trat ein Teil der Gruppe die Heimreise an. Die übrigen 20 Teilnehmer erwarteten mit Spannung und Vorfreude die Verteilung des Roadbooks und was Rolf und Hildegard wiederum an Schönem und Besonderem organisiert hatten.
Wir starteten um kurz nach 14:00 Uhr und fuhren bei gutem, etwas kühlem Wetter Richtung Mettlach durch mehrere Orte wie Dreisbach und Nohn, entlang der Saar nach Orscholz, zum Baumwipfelpfad.
Der Pfad schlängelt sich vom Eingang des Besucherzentrums durch den Wald, gesäumt von Lern- und Erlebnistafeln und endet schließlich am Aussichtsturm, welcher in einer Höhe von 40m einen einzigartigen Ausblick auf die Saarschleife und die Weite des Landes bietet und lädt uns zum Verweilen ein.
Zum vereinbarten Zeitpunkt ging unsere Fahrt weiter nach Mettlach zum wunderschönen Gästehaus Schloss Saareck, welches unser Domizil für die kommende Nacht sein sollte. Dieses märchenhafte Schloss befand sich ursprünglich im Besitz der Familie Boch, seit 1954 geführt als Gästehaus der Villeroy und Boch AG, liegt eingebettet, inmitten einer idyllischen Parklandschaft, am Ufer der Saar. Wir wurden überaus freundlich empfangen und über mehrere Treppen zu unseren romantischen Gemächern begleitet. Zum Abschluss des Tages dinierten wir im prächtigen Speisesaal an einer wundervollen, mit V& B Geschirr gedeckten Tafel und genossen in fröhlicher Stimmung das vorzügliche Drei-Gänge-Menü.
Gestärkt nach einem ausgezeichneten Frühstück verließen wir unsere wunderbare Herberge und fuhren gemäß der vorgegebenen Strecke wieder Richtung Orscholz. Die Route führte uns weiter nach Oberleuken, Borg und letztendlich nach Schengen, gelegen am südlichsten Zipfel der Luxemburger Weinstraße am Ufer der Mosel.Durch das Schengener Abkommen wurde das Winzerdorf, im Dreiländereck gelegen, zum weltweiten Symbol der offenen Grenzen in Europa. Unser Ziel in Schengen war das Musée Européen, davor der Place des Etoiles mit den Nationalsäulen und Teilen der Berliner Mauer. Im Museum konnten wir uns über die Anfänge der EU und deren Errungenschaften informieren und welche Bemühungen erforderlich waren, damit wir heute unkompliziert und ohne Binnengrenzen reisen können. Eine Besonderheit war auch eines der wenigen Betonschiffe, die es gibt, in dem sich die Tourist Info befindet. Mit neu gewonnen Eindrücken und Informationen ging unsere Fahrt weiter.
Wir folgten der Route du Vin der sog. Wäistross, entlang der Mosel, gesäumt von vielen Weinhängen und malerischen Orten wie Schwebesange, Wasserbillig, Echternach mit seiner Altstadt, nach Beaufort zu einer kurzen Mittagsrast.
Inzwischen hatten sich die Wolken gelichtet und als wir wenige Kilometer weiter auf den Parkplatz der Burg fuhren, schien die Sonne und ließ den Wilden Wein, der sich über Teile der Burgruine schlingt, in den leuchtenden Farben des Herbstes erstrahlen.
Nach einem kurzen Fußmarsch erreichten wir das neue Schloss Beaufort, erbaut im 17. Jhd., bei dem schon eine nette junge Dame wartete und uns freudig begrüßte. Wir wurden in zwei Gruppen geteilt und sowohl sie als auch ihr Kollege führten uns überaus nett und kompetent durch das Renaissance Schloss, die Stallungen mit den Kutschen, den Garten mit seinen vielen Rosen und den Park.
Wir erfuhren viel über die Entstehung des Schlosses, das im Besitz der Familie Linckels-Volmer war, das Leben der Familie und über Madame Linckels, die bis zu ihrem Tod im Jahr 2012 das Schloss alleine mit ihrer Haushälterin bewohnte. Alle Wohnräume wurden so belassen, wie zu Lebzeiten von Madame Linckels.
Heute sind Ruine und Schloss in staatlicher Hand. Zum Schluss der Führung, nach Besichtigung der alten Destillationsanlage, wurde uns ein Gläschen Cassis spendiert, von dem heute etwa 5000 Liter produziert werden und sich uns auch zum Kauf anbot.
Wir verließen diesen historischen Ort und fuhren weiter nach Dillingen und zurück nach Deutschland, Richtung Trier, Piesport, Lieser zum „Burgblickhotel“ in Bernkastel-Kues. Wegen einer Umleitung mussten wir von der geplanten Route abweichen, fuhren dabei hoch über eine der vielen Moselschleifen und hatten einen herrlichen Blick auf die sonnendurchfluteten Weinberge und Minheim. Am Abend machten wir einen kurzen Spaziergang der Mosel entlang, in die reizvolle Altstadt mit ihren Fachwerkhäusern, lauschten der Straßenmusik und genossen die spätsommerliche Stimmung. Das Abendessen im Cafe Thiessen rundete diesen erlebnisreichen und schönen Tag ab.
30.09.2022 „Zeller Schwarze Katze“
Etwas später als an den Tagen zuvor verließen wir nach dem Frühstück unser hübsches Hotel und fuhren ein kurzes Stück zum Museum Zylinderhaus. Ein Museum, das uns auf eine Reise in vergangene Zeiten führte.
90 Jahre Automobilgeschichte und das Lebensgefühl der 50er und 60er Jahre wurden hier liebevoll inszeniert. Autoklassiker und Zweiräder verschiedenster Kategorien und Marken lassen einen in Erinnerung schwelgen. Aber auch die nachgestellten Auslagen und Läden dieser Zeit, mit einem unglaublichen Fundus an Sammlerstücken erinnerte uns immer wieder an Produkte und Gegenstände, die auch wir noch kannten.
Nach dem Besuch des Museums hatte sich der Nebel gelichtet und der Herbst zeigte sich bei strahlendem Sonnenschein und milden Temperaturen von seiner schönsten Seite. Wie immer, ein köstliches Mittagessen, dieses Mal im Restaurant Zylinderhaus und dann ging es weiter zu unserem letzten Etappenziel für diesen Tag.
Wiederum die Fahrt, dieses Mal mit offenem Verdeck, durch wunderschöne Landschaften und Orte, wie Zell, Alf nach Bad Bertrich zu unserm nächsten Hotel, Häcker’s Fürstenhof, in dem wir wahrlich fürstlich logierten. Der restliche Nachmittag stand zur freien Verfügung, den manche zu einem Bummel durch das Kurzentrum nützten, aber auch Sonnenterrasse und das Wellness Angebot des Hotels im Glaubersalz Thermen Bad luden zum Erholen und Entspannen ein. Unsere abgestellten Autos im schönen Kurpark waren ein Highlight für die Gäste und eine Bereicherung für diese Parkanlage. Die festlich gedeckte Tafel und das ausgezeichnete Abendessen im Hotel ließen keine Wünsche offen und waren der krönende Abschluss dieses wunderbaren Tages.
Frühzeitig mussten wir raus aus den Betten, da die Abfahrt bereits für 8:30 geplant war. Das überaus reichlich gedeckte Frühstücksbuffet des Hotels weckte unsere etwas müden Lebensgeister und wir begannen den Tag gestärkt und zuversichtlich, dass sich das Wetter im Laufe des Tages bessern würde. Bei Regen starteten wir zum ersten Programmpunkt dieses Tages, der Burg Eltz. Wir fuhren 70km, der Mosel entlang, durch Weinorte wie Bremm, Moselkern nach Münstermaifeld und folgten der Ausschilderung Burg Eltz. Vom Parkplatz aus war die Möglichkeit gegeben, mit dem Pendelbus zur Burg zu fahren oder den Fußweg zur Burg zu nehmen. War am Parkplatz noch nichts von der Burg zu sehen, so lag sie nach der letzten Straßenbiegung des Weges in ihrer ganzen Schönheit vor uns. Verborgen in einem Seitental der Mosel, auf einem 70m hohen Felsen.
Am Eingang der Burg wartete bereits die Führerin auf uns, ebenso der Hinweis auf Maskenpflicht in der Burg – ein Dejà Vue. Wir besichtigten Rüst- und Schatzkammer mit kostbaren Gold- und Schmiedearbeiten, die Innenräume mit ihrer abwechslungsreichen Architektur und ihrer kompletten Ausstattung. Erhielten viele Informationen unter anderem über die langjährigen Besitzverhältnisse der Burg. Sie ist über Jahrhunderten hinweg in Familienbesitz und wurde in dieser Zeit weder erobert noch zerstört.
Wieder zurück am Parkplatz fuhren wir zurück nach Münstermaifeld zur Mittagspause im Ristorante Vulcano und genossen die ausgezeichneten italienischen Speisen. Mittlerweile lachte die Sonne wieder vom Himmel und so setzten wir unsere Fahrt gut gelaunt fort nach Metternich und folgten der Ausschilderung Schrumpftal Mühlen. Der idyllische Landstrich zwischen Metternich und Hatzenport verlangte vorsichtiges Fahren auf der sehr engen und kurvigen Straße.
Von Hatzenport ging es weiter über Gondorf nach Koblenz.
Nachdem wir das Parken in der etwas engen Tiefgarage geschafft hatten, schlenderten wir entlang des Rheins, mit Blick auf die Festung Ehrenbreitstein und der Seilbahn, die zu ihr hinaufführt, zum Deutschen Eck.
Der Ausblick von der künstlich aufgeschütteten Landzunge an der Mündung der Mosel in den Rhein, auf die beiden Flüsse, die Kreuzfahrt – und Ausflugsschiffe und das monumentale Reiterstandbild des ersten deutschen Kaisers, ist überwältigend. Mit diesen großartigen Eindrücken machten wir uns auf den Rückweg zum Parkhaus und fuhren weiter ins Rheintal nach St. Goar.
Hier folgten wir der Ausschilderung Burg Rheinfels und erreichten unser vorletztes Hotel dieser Reise, Schloss Rheinfels, hoch über dem Rhein.
Etwas Zeit vor dem Abendessen blieb noch für einen kleinen Rundgang um die Burgruine Rheinfels und zur Schloss Terrasse des Hotels, von der wir über die herrliche Aussicht auf den Rhein und Umgebung staunten. Gut gelaunt trafen wir uns nach und nach alle wieder beim Abendessen, dieses Mal an Vierer-Tischen und ließen diesen wunderschönen Tag ausklingen.
02.10.2022 Loreley und Rheingau
Der Tag begann mit einem fulminanten Frühstück, hatte aber auch eine besondere Stimmung, die wohl mit dem nahenden Ende der Tour zusammenhing. Als wir vom Hotel Schloss Rheinfels aus, vorbei am Felsen der Loreley und nach Oberwesel fuhren, mit der Autofähre nach Kaub übersetzten, schien es, als wäre auch diese grandiose Rhein- und Mosellandschaft über unseren langsamen Reiseausklang traurig, denn ein leichter Nieselregen begleitete uns, der bis zum Nachmittag anhalten sollte. Die heutige Tagestour wurde von Joachim & Ute ausgearbeitet und gestaltet – dafür vielen herzlichen Dank euch beiden.
Nach der Überfahrt mit der Autofähre brachte uns eine kleine Personenfähre zu der mitten im Rhein gelegenen Zollburg, Pfalzgrafenstein. Diese 1326 gegründete und bis 1714 stetig verstärkte und vergrößerte Burg kann im Inneren im Alleingang besichtigt werden. In kleinen Gruppen erkundeten wir die, teilweise mit Erkertürmen versehenen, Räumlichkeiten und die dazu gehörenden, rundum sogar zweistöckig verlaufenden Wehrgänge. Bemerkenswert ist, dass das Verlies der Burg einen Boden besitzt, der sich bei Hochwasser anhebt, sodass die Gefangenen in dem Fall nicht ertrinken mussten. Ob das gut oder schlecht für die Insassen war, ist eine andere Frage.
Mit der Personenfähre ging es wieder zurück nach Kaub und ein kleines Stück zu Fuß, zur Besichtigung des Blücher Museums.
Das anschaulich gestaltete Museum, das ehrend an den preußischen Generalfeldmarschall von Blücher erinnert, öffnete uns ein Fenster in die zurückliegende Geschichte, in der Krieg ein stetiger Begleiter war und wie man sieht, an dem sich bis heute nichts geändert hat. Blücher überquerte in der Neujahrsnacht 1814 mit der Schlesischen Armee, sprich 50 000 Soldaten, sowie deren Pferde und Kriegsmaterial auf einer schnellstmöglich errichteten Pontonbrücke bei Kaub/Pfalzgrafenstein den Rhein. Nach der Rheinübersetzung konnten die geschwächten napoleonischen Truppen immer weiter zurückgedrängt werden, was schlussendlich zum Untergang Napoleons führte.
Ein extra für uns zusammengestelltes Mittagsmenü wurde uns im Restaurant „Zum Turm“ serviert. Die liebevoll gedeckten Tische stimmten uns erwartungsvoll auf das Essen ein. Jeder Gang, ansprechend und liebevoll arrangiert, war ein Geschmackserlebnis und mundete vorzüglich.
Nach diesem kulinarischen Genuss starteten wir unsere Weiterfahrt, die uns zum Niederwalddenkmal führte. Das hoch über Rüdesheim am Rhein errichtete, monumentale Denkmal soll an die Gründung des deutschen Kaiserreichs erinnern. Errichtet auf dem 38 Meter hohen, mit Plastiken und Reliefs reichlich verzierten Denkmal, thront die 12 Meter hohe Germania. Ebenso beeindruckend wie das Denkmal fanden wir die grandiose Sicht auf den Rhein, die großen Weingebiete und angrenzenden bekannten Städte.
Nach einem schnellen Kaffee und einem letzten Blick über das Rheintal fuhren wir nach Rüdesheim und folgten ein kleines Stück dem Rhein, um dann Richtung Kloster Eberbach abzuzweigen. Als wir im Kloster eintrafen, war dieses von Tagestouristen noch gut besucht. Wir fuhren mit unseren Autos einmal durch die komplette Klosteranlage, vorbei an den vielen staunenden Tagesgästen, zum Hotel im Kloster.
Nach dem Bezug der Hotelzimmer trafen wir uns vor dem Hotel, denn es erwartete uns noch eine Schlenderweinprobe mit geführtem Klosterrundgang. Eine sehr charmante und humorvolle Führerin erzählte uns mitreißend und witzig über die Geschichte der Zisterzienserabtei und das Leben der Mönche, die Größe und Lage der Weinbaugebiete des Klosters und über die einzelnen Weinproben, die wir auf unserem Schlenderrundgang verkosteten. Lustig und beschwingt ging es anschließend zum Tagesausklang in die Klosterschänke. Dort warteten bereits Norbert und Verena, die auf einen kurzen Besuch vorbeischauten. Darüber haben wir uns alle sehr gefreut, war es doch ein erstes Wiedersehen nach langer und schwerer Zeit für sie. Wir wünschen den Beiden, insbesonders Norbert, auf diesem Wege noch einmal alles Gute für die weiteren notwendigen Schritte.
Alles Schöne geht irgendwann zu Ende und so ist es auch für dieses Mal der Zeitpunkt gekommen uns bei Rolf und Hildegard zu bedanken, für die perfekt organisierte, wunderschöne und erlebnisreiche Tour. Dies übernahm Alexander im Namen aller, mit einer kleinen Ansprache und überreichte den beiden ein kleines Präsent mit einem Hotelgutschein für die Zeit nach der Tour, um sich von den Strapazen zu erholen, die Auszeit zu genießen.
Liebe Hildegard, lieber Rolf, auch wir waren vom Mosel und Rheingebiet begeistert und von allem, das ihr für uns ausgesucht und organisiert habt. Dafür und für die schöne Zeit, die wir alle zusammen verbringen durften, bedanken wir uns von ganzem Herzen.
Text & Bilder: Helmut und Brigitte Blum
Redaktion: Ingo Kauffmann